Weltraumschrott-Update: ISS-Trümmer über Deutschland – Gefahr oder Entwarnung?

Ist der Weltraumschrott, der heute die ISS bedroht, auch eine Gefahr für Deutschland?

Es gibt Weltraumschrott, der in Richtung Erde fliegt: Ein Batteriepaket in der Größe eines Autos, das seit drei Jahren um die Erde kreist. Heute sollen die Trümmer in die Atmosphäre eintreten und möglicherweise die Erdoberfläche erreichen. Was ist die Situation in Deutschland? Experten haben kürzlich eine neue Bewertung abgegeben.

Am Freitag könnten Trümmerstücke eines alten Batteriepakets der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde stürzen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat die Redaktion von DIGITAL FERNSEHEN in Leipzig über das Warnsystem Katwarn informiert.

Es ist unwahrscheinlich, dass die Trümmer der ISS Deutschland treffen werden. Diese Information wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt bestätigt. Auch das BBK in Bonn hat diese Information auf seiner Webseite veröffentlicht.

Es scheint, dass Weltraumschrott über Nordamerika eintreten wird

weltraumschrottAm Donnerstag wurde vom Zentrum für Luft- und Raumfahrt mitgeteilt, dass nach ersten Untersuchungen Teile der Batteriepakete möglicherweise auf die Erdoberfläche gelangen könnten. Bevor das Objekt wieder in die Atmosphäre eintritt, wird es mehrmals über Deutschland fliegen, aber eine Bedrohung für das Land wird derzeit als unwahrscheinlich angesehen. Das Bundesministerium hat erklärt, dass eine Gefährdung für Deutschland als äußerst unwahrscheinlich betrachtet wird.

Experten vom DLR haben am Freitagmorgen betont, dass die Lage in Deutschland weiterhin als unbedenklich eingestuft wird. Auch Jan Wörner, ehemaliger Raumfahrtchef Europas, sieht die Gefahr als gering an. Er erklärte, dass Batterien dazu neigen, schnell zu brennen, aber er geht davon aus, dass das Paket größtenteils in der Atmosphäre verglüht. Somit besteht wahrscheinlich keine Gefahr für das „Aschenbrödel“-Schloss in Moritzburg, wie von der „Bild“ suggeriert.

Gemäß Angaben des DLR könnte das Objekt möglicherweise über dem Norden Nordamerikas in die Atmosphäre eintreten. Der Zeitraum wurde auf einen 20-Stunden-Korridor rund um den späten Freitagabend deutscher Zeit festgelegt. Aufgrund der Unkontrollierbarkeit des Wiedereintritts sind genaue Vorhersagen schwierig. Ein ESA-Vertreter erklärte gegenüber dem Online-Portal der „Tagesschau“, dass die großen Unsicherheiten auf die Schwierigkeit zurückzuführen sind, die Dichte der Atmosphäre vorherzusagen. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab und bleibt größtenteils dem Zufall überlassen. Daher ist es auch Stunden vor dem Ereignis nicht möglich, den genauen Ort vorherzusagen. Man kann vielleicht einige Kontinente ausschließen, aber eine genaue Vorhersage auf ein bestimmtes Land oder eine Stadt herunterzubrechen, ist unmöglich.

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Weltraumschrott der Internationalen Raumstation fliegt 3 Mal über Deutschland, hauptsächlich zwischen Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Laut einer Karte des BBK wird das Trümmerteil voraussichtlich am 8. März um 16.52 Uhr für eine Minute über Deutschland fliegen. Die Flugbahn erstreckt sich vom Eifelkreis Bitburg-Prüm (Rheinland-Pfalz) bis nach Görlitz (Sachsen). Die zweite Flugbahn beginnt um 18.23 Uhr in Kleve (NRW) und endet 2,5 Minuten später erneut über Görlitz. Der Weltraumschrott passiert Deutschland ein drittes Mal, kommend aus Emmendingen (Baden-Württemberg), ab 19.54 Uhr und verlässt den deutschen Luftraum eine halbe Minute später über dem Oberallgäu (Bayern).

Im März 2021 wurde ein Batteriepaket von der ISS abgetrennt, das so groß ist wie ein Auto und 2,6 Tonnen wiegt. Es wurde darauf geachtet, dass das Manöver so geplant wurde, dass Trümmer, die in die Atmosphäre eintreten, über unbewohntem Gebiet niedergehen, so ein Sprecher des DLR.

Falls unerwartet eine Bedrohung für Deutschland auftreten sollte, haben die Bundes- und Landesregierungen entsprechende Krisenreaktionsmechanismen vorbereitet, sagte das DLR. Die Überwachung des Objekts wird weiterhin vom deutschen Weltraumlagezentrum in Uedem durchgeführt, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

Es ist üblich, dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eindringt und dort verglüht. Vor kurzem wurde der fast 30 Jahre alte europäische Satellit „ERS-2“ planmäßig zerstört. Es kann auch vorkommen, dass kleinere Trümmer die Erdoberfläche erreichen.

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