Sicherheit geht vor: Tipps für den Kauf von Spielzeug online und offline – Auf Herkunft und Qualität achten

Tipps für sicheres Spielzeugkaufen: Worauf Verbraucher achten sollten

Beim Kauf von Spielzeug ist es wichtig, auf Sicherheit und Herkunft zu achten, besonders beim Online-Shopping. Man sollte vorsichtig sein bei vernetzten Smart Toys, da sie Sicherheitsrisiken bergen können. Es ist wichtig, sicheres Spielzeug zu erkennen. Hier sind einige Tipps für Verbraucher, um sicher einzukaufen.

Der Kauf von Spielzeugen im Internet erfreut sich großer Beliebtheit, da laut Statistischem Bundesamt etwa 42 Prozent des Umsatzes im Spielzeugsektor durch Online-Verkäufe generiert werden. Damit belegen Spielwaren den dritten Platz unter den verschiedenen Warengruppen. Allerdings birgt der Online-Kauf auch Risiken: Auf den großen Plattformen der Online-Händler ist oft nur durch eine aufwendige Suche mit vielen Klicks ersichtlich, wo die Hersteller ihren Firmensitz haben. Auf einigen Websites wird der Hersteller sogar überhaupt nicht angegeben, was es vor dem Kauf schwierig macht zu verstehen, wo das Produkt hergestellt wurde.

Risiken beim Online-Kauf von Produkten aus Nicht-EU-Ländern

Beim Online-Kauf von Produkten aus Nicht-EU-Ländern bestehen Risiken. Wenn Spielzeuge nicht den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen, defekt sind oder als Produktfälschungen entlarvt werden, können Verbraucher ihre Ansprüche oft nur schwer durchsetzen. Hersteller aus Nicht-EU-Ländern sind nicht verpflichtet, sich an die hiesigen Gesetze zu halten. Oft entscheiden sich Käufer dafür, das Produkt zu behalten, da die Rücksendung kompliziert ist oder sich aufgrund hoher Kosten nicht lohnt.

Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, ist es ratsam, als Kunde beim Online-Shopping genau auf die Produktbeschreibungen zu achten. Dort sind oft wichtige Informationen wie Größe, Material, Lieferzeiten, Hersteller und Herkunftsland aufgeführt. Sollten wichtige Angaben selbst nach intensiver Suche nicht auffindbar sein, ist es besser, auf den Kauf zu verzichten.

Achtung bei Smart Toys, die ständig vernetzt sind

Intelligente Spielzeuge, auch bekannt als Smart Toys, können Fragen beantworten, auf Befehle reagieren und interagieren mit dem Kind durch ihre technischen Funktionen. Diese Spielzeuge können den Lernprozess des Kindes unterstützen, da sie mit Kameras, Mikrofonen und Sensoren ausgestattet sind, um diese Aufgaben zu erfüllen.

Smart Toys, die nicht vernetzt sind, funktionieren auch ohne Internetverbindung einwandfrei und werden nur gelegentlich, zum Beispiel während Software-Updates, mit dem Internet verbunden. Die Daten werden lokal im Spielzeug verarbeitet. Im Gegensatz dazu benötigen dauerhaft vernetzte Spielzeuge bei jeder Verwendung eine Bluetooth- oder Internetverbindung, die oft über eine App gesteuert werden kann. Die Verbraucherzentrale warnt vor möglichen Sicherheitslücken bei vernetzten Smart Toys.

Unsichere Bluetooth-Verbindungen, Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch sind potenzielle Risiken, die bei einem Kuscheltier mit integriertem Lautsprecher und Mikrofon auftreten können. Wenn die Bluetooth-Verbindungen nicht ausreichend gesichert sind und ohne Passwort zugänglich sind, besteht die Gefahr, dass jeder Smartphone-Nutzer in der Nähe auf das Spielzeug zugreifen, das Kind belauschen und möglicherweise sogar Kontakt mit ihm aufnehmen kann. Darüber hinaus könnten Daten, die auf den Servern des Herstellers gespeichert sind, von Identitätsdieben gestohlen werden, um sie beispielsweise für betrügerische Bestellungen zu verwenden.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass Daten von Kindern dazu genutzt werden, um personalisierte Werbung basierend auf Profilen zu erstellen. Dies kann gefährlich sein, da die Verbraucherzentrale darauf hinweist, dass dies ungewollte Auswirkungen haben kann. Es könnten nicht nur die Daten gesammelt werden, die für die Nutzung erforderlich sind, wie der Name oder das Alter des Kindes, sondern auch Informationen aus Gesprächen oder Fotos von Herstellern oder Dritten genutzt werden.

Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein, wenn es um den Kauf von intelligentem Spielzeug geht. Smart Toys können nützlich sein, aber Eltern sollten genau überlegen, welche Funktionen das Spielzeug hat, ob es eine dauerhafte Internetverbindung hat und ob es möglicherweise alles aufzeichnet, was gesagt wird. Es ist am besten, Smart Toys zu wählen, die Daten lokal verarbeiten und nicht mit externen Servern verbunden sind. Darüber hinaus sollten Daten sorgfältig eingegeben und auf ein Minimum beschränkt werden. Wenn man unsicher ist, ist es ratsam, das Spielzeug nicht zu kaufen, wie von der Verbraucherzentrale empfohlen.

Sicheres Spielzeug für Kleinkinder: Worauf Eltern achten sollten

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass Spielzeuge für Kleinkinder sicher sind. Beim Kauf im Geschäft sollten Eltern die Spielwaren genau prüfen, um sicherzustellen, dass sie keine scharfen Kanten oder lose Teile haben, die verschluckt werden könnten. Besonders bei Spielzeugen für ältere Kinder wie Puppenhäusern sollten Eltern aufpassen, da sie oft Plastikteile enthalten, die eine Erstickungsgefahr darstellen können. Spielzeuge mit langen Bändern wie Springseile sollten vermieden werden, da sie ein Strangulationsrisiko darstellen.

Beim Kauf von Spielzeug ist es wichtig, auf den Geruch zu achten. Wenn Spielwaren unangenehm riechen, kann dies ein Zeichen für schädliche Stoffe in den Materialien sein, die Allergien auslösen können. Es ist ratsam, Spielzeuge mit starkem Geruch oder abfärbenden Materialien nicht zu kaufen, da sie möglicherweise gesundheitsschädlich sind. Günstige Spielwaren werden oft nicht ausreichend auf Sicherheit geprüft, warnt die Verbraucherzentrale. Aber auch teure Spielzeuge können Qualitätsmängel aufweisen.

Die Sicherheit von Produkten wird durch das GS- und CE-Zeichen gewährleistet. Das GS-Zeichen steht für „Geprüfte Sicherheit“ und zeigt an, dass das Spielzeug die Standards des deutschen Produktsicherheitsgesetzes erfüllt. Die Kennzeichnung durch den Hersteller ist freiwillig. Das CE-Zeichen bedeutet, dass ein Produkt den EU-Richtlinien entspricht und in Europa verkauft werden darf. Allerdings erfolgt keine unabhhängige Prüfung des Produkts. Es wird empfohlen, Spielzeuge mit GS-Zeichen denjenigen mit CE-Kennzeichnung vorzuziehen.

Beim Kauf von Spielzeug für kleine Kinder ist es wichtig, auf Warnhinweise zur Altersbeschränkung zu achten. Außerdem sollten Informationen zum Hersteller oder Importeur auf dem Spielzeug vorhanden sein. Wenn diese Angaben fehlen, sollte das Spielzeug nicht erworben oder zurückgegeben werden.

Es ist wichtig, dass Verbraucher sicherstellen, dass das Spielzeug, das sie kaufen, sicher ist. Dafür sollten sie folgende Punkte beachten:

Achte beim Kauf von Spielzeug im Ausland online auf die GS- und CE-Zeichen, da sie manchmal gefälscht werden. Vermeide spitze Kanten oder herausragende Teile bei Spielzeug, um Verletzungen zu vermeiden. Achte auf die Stabilität, um zu verhindern, dass sich Kleinteile lösen und eine Erstickungsgefahr darstellen. Überprüfe die Verarbeitung auf Fehler wie kaputte Nähte, Pressnähte oder aus Stofftieren austretende Füllungen. Stelle sicher, dass das Spielzeug weder riecht noch abfärbt, um schädliche Stoffe zu vermeiden. Halte dich an die angegebenen Altersbeschränkungen und sei besonders kritisch bei sehr günstigem Spielzeug.

Nachhaltiges und gerechtes Spielzeug: Worauf man beim Kauf achten sollte

Wenn man nachhaltiges und gerechtes Spielzeug kaufen möchte, sollte man darauf achten, dass das Holz aus nachhaltigen Wäldern stammt oder der Stoff aus biologischem Anbau ist. Die Begriffe „Öko“ und „Bio“ sind nicht immer verlässlich, wie die Verbraucherzentrale warnt. Beim Online-Kauf ist es daher wichtig, sich in den Produktbeschreibungen über die Herkunft und das Material genau zu informieren.

Verschiedene Zertifikate können bei der Suche nach umweltfreundlichen und gerechten Produkten helfen. Zum Beispiel steht das „GOTS“-Siegel für Stoffspielzeug mit schadstoffarmen Materialien aus biologischem Anbau. Holzspielzeuge mit dem „FSC“-Siegel stammen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Das „WFTO“-Siegel soll Verbrauchern dabei helfen, fair hergestelltes Spielzeug zu identifizieren. Zudem gibt es auch in Werkstätten für Menschen mit Behinderung Spielzeug, das fair produziert wurde.